Buchtipps
Reuchlin, Johannes: Ratschlag, ob man den Juden alle ihre Bücher nehmen, abtun und verbrennen soll.
Frühneuhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Herausgegeben:de Boer, Jan-Hendryk. Übersetzung:de Boer, Jan-Hendryk. Reclams Universal-Bibliothek # 14248 . Neuedition und Neuübersetzung. 2022. Sprache: Deutsch 173 S. 148 mm.
978-3-15-014248-6 – Reclam, Ditzingen – KT 6,80 EUR
Ein außergewöhnliches Dokument der Toleranz aus dem Jahr 1510: Reuchlins »Ratschlag« ist ein Plädoyer für die friedliche Koexistenz von Christen und Juden, für die Freiheit des Andersdenkenden und für den Wert des Buches an sich.
Das Gutachten für Kaiser Maximilian I. sprach sich vehement gegen die geplante Einziehung und Vernichtung aller hebräischen Schriften im Reich aus. Es löste den sogenannten Judenbücherstreit aus, die erste große mediale Auseinandersetzung seit der Erfindung des Buchdrucks.
Der Band bietet eine sorgfältige Neuedition mit Übersetzung, Stellenkommentar und Nachwort.
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Gehrke, Claudia; Rogge, Florian: Bücher.
ISBN 978-3-88769-255-1 – Konkursbuch – KT 16.80 EUR
2017 . Sprache: Deutsch. 160 S. 150 farb. Abb. . 19 x 22.5 cm .
Oktober 2017 . 978-3-95728-107-4 Knesebeck Verlag GEB 19.95 EUR
Rezensionen:
„Snelas Auftakt erinnert an Peter Weber und seinen hochmusikalischen „Wettermacher“, an Arno Geigers übersprudelnden Erstling „Kleine Schule des Karussellfahrens“ oder auch an Paul Nizons legendäre Rom-Beschwörung „Canto“ … Fantastisch einfallsreich fabuliert er drauflos – sein Buch ist eine wilde, erfrischende Angelegenheit, gerade in Zeiten von Selbstoptimierung und Überanpassung, auch bei Schriftstellern.“
Hans-Peter Kunisch, Süddeutsche Zeitung, 13.6.2016
„Jan Snelas verstörte Helden begehren auf trotzige Weise gegen die Zumutungen ihrer Existenz auf und nehmen Zuflucht in einer anderen, erträumten Welt. Ihrer wilden Selbsterhebung über das Peinigende des Daseins entspricht eine opulente Sprache, die nur eines scheut: Nüchternheit. Jan Snela kreiert so einen ganz eigenen, verspielten Wörterbarock.“
Holger Heimann, SR2 Kultur, 15.06.2016
„Jan Snela hat in seinem Bucherstling „Milchgesicht“ zehn Erzählungen veröffentlicht, die allesamt gefeilt und geschliffen sind. Der elaborierte, barock aufgeschmückte Stil gerät allerdings nie in die Gefahr der Weitschweifigkeit. Denn so angereichert durch erlesene Wortschätze die Geschichten auch sein mögen, sie sind zugleich Konzentrate, komponiert wie Lyrik. Man kann sie mit Vergnügen wieder- und vor allem auch laut lesen, ihre Sprachmusik auskosten. Dieses Debüt ist eine Lesefreude für alle, die ungewöhnliche, skurrile, formverliebte und wortartistische Literatur mögen.“
Wolfgang Schneider, Forum Buch, SWR 2, 8.5.2016
„Jan Snela erweist sich mit seinem Erzählband „Milchgesicht“ als raffinierter Sprachakrobat… Naiv und unbedarft wie Kinder agieren die Helden dieser Geschichten gegen den Normalitätssinn ihrer Umwelt und verschreiben sich ihren ganz eigenen Definitionen von Wirklichkeit. In ihrer widerspenstigen Art vollziehen sie so eine kleine Revolte gegen die Festgefahrenheit ihres Lebens. Jan Snela erzählt von ihnen in einer Sprache voll ausgetüftelter Wortschöpfungen und phonetischer Rafinesse.“
Leo Schwarz, Zeit Literatur, März 2016
„Jan Snela hat Ovid, E.T.A. Hoffmann und Kafka studiert, aber ein eigenes, heutiges Bestiarium geschaffen. Schöne Entdeckung.“
Isabel Lauer, Nürnberger Zeitung, 13.01.2017
„Zu den erstaunlichsten Metamorphosen dieser Geschichten zählt indes, wie leichthin sie die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie verschieben … Wie sich Mensch und Tier in diesem Bestiarium der Liebe zusammenfinden, kopulieren die Worte untereinander, Reime und Realien verschmelzen, und die defiziente Welt erstrahlt in einem heiteren Licht … Weil aber der dunkle Grund stets vernehmbar bleibt, über dem dieser Erzähler seine luftigen Spiele treibt, liest man diese Geschichten gebannt wie selten Texte, die ihrer Schreibweise nach wohl dem Gebiet des Experimentellen zuzuschlagen wären.“
Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung, 15.7.2016
„Jan Snelas Debüt ist wild, wortgewandt und sehr unterhaltsam. Snela beobachtet mit scharfem Blick das Besondere in unserem Alltag und bringt es, stets verbunden mit einem Moment des Fantastischen, zu Papier. Sein poetischer Stil schöpft dabei aus den Vollen der deutschen Sprache.“
Linda Schildbach, Mephisto 97.6, 17.3.2016
„Beim Lesen sollte man sich keineswegs nur auf Sinn-Suche begeben, sondern sich immer wieder vom Snela-Sound betören lassen.“
NDR Kultur
„Ein großes Fest der Sprache, aber auch ein großes Fest der Fantasie.“
Gesa Ufer, Die Literaturagenten, rbb
„Snela hat etwas geschafft, das nur wenige Autoren bei der Premiere ihres Erstlingswerkes von sich behaupten können: er bringt bereits einen konsequenten Stil mit, mehr noch: eine fast perfekt abgestimmte Gesamtkomposition, die sich fein austarierter Ingredienzien aus den literarischen Schulen von Kafka bis Kling und von Barock bis Pop Art bedient.“
Marcus Neuert, Fixpoetry, 13.8.2016
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